Metamorphose der Kunst
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Es braucht einen starken Willen, wenn man die eingefahrenen Bahnen des Lebens verlassen will, um sich weiterzuentwickeln. Erst recht dann, wenn man viel Energie in das bislang Erreichte gesteckt hat und es eigentlich gut läuft.
Katrin Gehlen wurde Modedesignerin und Damenschneidermeisterin. Sie gründete ihr eigenes Modelabel, entwarf eine künstlerische Mode, aber sie spürte, dass es da noch mehr geben musste.
Veränderungsprozesse sind mitunter schmerzhaft, und immer haftet ihnen eine bisweilen beängstigende Ungewissheit an. Gehlen hat die Mode hinter sich gelassen und sich der bildenden Kunst zugewandt. Heute kann noch keiner, am wenigsten sie selbst, sagen, ob sie sich nur auf einer Zwischenstation befindet.
Eine Zwischenstation, die immerhin wichtig genug ist, im Bild festgehalten zu werden. Dazu konnten wir Ekaterina Belowa gewinnen, die grandios die Welt verkörperte, aus der Katrin Gehlen kommt, und immer wieder die Verbindung zum Neuen herstellte.
Dabei war die Vorstellung, die Wechselbeziehungen in der Veränderung darzustellen.
Ekaterina Belowa hat das in wunderbarer Weise abgebildet. Ob sie fast schon prinzessinnenhaft im Modell Lavastrom die Übermacht der Mode gegen die Skulptur erzwingt, sich von der Marmorfigur im kleinen Schwarzen mit eigenwilligen Bewegungen löst oder eine geradezu liebevolle Beziehung zum Schmeichelstein eingeht – immer schwingt die Veränderung, das Unfertige, noch nicht Festgelegte mit.
Muss oder darf der Fotograf bei einem kreativen Prozess, an dem drei Menschen beteiligt sind, am Ende allein die Auswahl der Ergebnisse festlegen? In dieser Arbeit haben wir uns dagegen entschieden. Unabhängig voneinander haben alle drei Beteiligten eine Auswahl von jeweils 24 Bildern getroffen, die hier kommentar- und hierarchielos aneinandergereiht werden. Doppelungen waren dabei erlaubt, ja, sogar erwünscht, weil sie den konstruktiv-kreativen Prozess für den Betrachter nachvollziehbar werden lassen.
Egal, in welche Richtung sich die Künstlerin Katrin Gehlen in Zukunft weiterentwickeln wird: Die Fotografien zeigen einen Meilenstein in ihrem Leben – und Ekaterina Belowa und ich haben sehr gern daran mitgewirkt, ihn im Bild festzuhalten. Entstanden sind die Bilder am 24. Mai im Wohnhaus der Künstlerin.