Kunstpaare

Kreativ sein, sich selbst verwirklichen, mit anderen Menschen Dinge auf die Beine stellen, die die Welt noch nicht gesehen hat. Solche oder ähnliche Gedanken mögen jungen Menschen durch den Kopf gehen, die sich für einen künstlerischen Beruf entscheiden. Die Wirklichkeit sieht etwas anders aus. Nach einer harten Ausbildung landen sie in einem Haifischbecken, verwenden einen Großteil ihrer Lebenszeit darauf, sich im Konkurrenzkampf um Fördergelder oder Engagements aufzureiben. Da werden berufliche Freundschaften zur Seltenheit. Also doch lieber Bankkaufmann oder Jurist werden?

Nein, wir brauchen Menschen, die uns zeigen, dass es auf der Welt mehr als die Anhäufung von Geld und Konsum gibt. Die daran mitarbeiten, dass wir uns als Gesellschaft auch geistig und kulturell weiterentwickeln. Deshalb will mein aktuelles Projekt Mut machen, sich auf die künstlerische Laufbahn einzulassen. Ja, als Künstler bist du Einzelkämpfer. An dieser Erkenntnis führt nur selten ein Weg vorbei. Aber dann gibt es sie eben doch, diese Freundschaften, die oft im Studium entstehen und einfach ein Leben lang halten. Egal, wohin die künstlerischen Wege laufen, bleiben sie bestehen. Oft genug sind sie die Leitplanken, die durch Tiefen und Täler Halt geben, ermutigen weiterzumachen und die eigenen Ideale aufrechterhalten.

Die ersten, die sich auf das Projekt eingelassen haben, waren Noémi Schröder und Désirée Brodka. Die beiden haben Gesang an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf studiert. Obwohl ihre künstlerischen Wege sie in ganz unterschiedliche Richtungen geführt haben, sind sie bis heute freundschaftlich verbunden. Und so wurde es ein wunderbarer Nachmittag am Himmelgeister Strand, bei dem neben den Fotografien viel gelacht und geredet wurde, weil es unter Freunden eben immer so viel zu erzählen gibt, wenn man sich trifft.

Mit ihrer ersten gemeinsamen Arbeit – einer eigenen Interpretation von Wozzeck – begeisterten sie das Publikum. Patricia Foik und Carsten Caniglia sind beide Schauspieler und inzwischen auch ein Paar. Bei einem Himmel, der mit ständig wechselnden Lichtverhältnissen den Fotografen herausforderte, verbrachten wir einen großartigen Nachmittag im Düsseldorfer Medienhafen. Dabei war von Anfang an klar, dass nicht der Hafen, sondern das Paar im Vordergrund stehen sollte. Das ist uns gelungen.

Habt Ihr auch Lust, an dem Projekt teilzuhaben? Tänzer, Sänger, Schauspieler, Musiker, gleich welchen Geschlechts, sind herzlich eingeladen, sich daran auf TfP-Basis zu beteiligen. Voraussetzung ist, dass Ihr eine künstlerische Ausbildung respektive ein Studium absolviert habt und Eure Freundschaft länger als seit der letzten gemeinsamen Produktion besteht. Wir treffen uns für einen Nachmittag unter freiem Himmel und arbeiten mit verfügbarem Licht. Ihr steht also nicht stundenlang herum, bis die Szene aufgebaut ist. Sondern bringt auch gern Eure eigenen Ideen mit ein. Am Ende des Tages erhaltet Ihr Eure Bilder zur freien Verfügung, am Ende des Projekts fließt eine Auswahl in einen elektronischen Bildband ein, in dem Ihr mit kurzen Texten vorgestellt werdet. Ich freue mich auf Euren Anruf, um die Einzelheiten zu besprechen.

Jetzt aber wünsche ich allen erst mal viel Spaß mit den Bildern unserer Kunstpaare.