Kunstpaare

Kreativ sein, sich selbst verwirklichen, mit anderen Menschen Dinge auf die Beine stellen, die die Welt noch nicht gesehen hat. Solche oder ähnliche Gedanken mögen jungen Menschen durch den Kopf gehen, die sich für einen künstlerischen Beruf entscheiden. Die Wirklichkeit sieht etwas anders aus. Nach einer harten Ausbildung landen sie in einem Haifischbecken, verwenden einen Großteil ihrer Lebenszeit darauf, sich im Konkurrenzkampf um Fördergelder oder Engagements aufzureiben. Da werden berufliche Freundschaften zur Seltenheit. Also doch lieber Bankkaufmann oder Jurist werden?

Nein, wir brauchen Menschen, die uns zeigen, dass es auf der Welt mehr als die Anhäufung von Geld und Konsum gibt. Die daran mitarbeiten, dass wir uns als Gesellschaft auch geistig und kulturell weiterentwickeln. Deshalb will mein aktuelles Projekt Mut machen, sich auf die künstlerische Laufbahn einzulassen. Ja, als Künstler bist du Einzelkämpfer. An dieser Erkenntnis führt nur selten ein Weg vorbei. Aber dann gibt es sie eben doch, diese Freundschaften, die oft im Studium entstehen und einfach ein Leben lang halten. Egal, wohin die künstlerischen Wege laufen, bleiben sie bestehen. Oft genug sind sie die Leitplanken, die durch Tiefen und Täler Halt geben, ermutigen weiterzumachen und die eigenen Ideale aufrechterhalten.

Nahezu prototypisch für das Projekt sind Noémi Schröder und Désirée Brodka. Die beiden haben Gesang an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf studiert. Obwohl ihre künstlerischen Wege sie in ganz unterschiedliche Richtungen geführt haben, sind sie bis heute freundschaftlich verbunden. Brodka arbeitet heute als freiberufliche Opernsängerin und erzielt Jahr für Jahr großartige Erfolge, wenn sie mit ihrem Verein Music to Go Opern- oder Operettenkurzfassungen unter freiem Himmel aufführt, um Menschen für die klassische Musik zu begeistern, die davon wenig kennen. Schröder steht beinahe tagtäglich auf meist kleineren Konzertbühnen und begeistert dort Menschen mit unterschiedlichsten Programmen, zu denen französische Chansons, italienische Canzoni, selbstkomponierte Lieder oder Musik der 1920-er Jahre gehören.

Gemeinsam haben sie sich meiner Kamera am Himmelgeister Strand in Düsseldorf anvertraut. Es wurde ein wunderbarer Nachmittag, an dem viel gelacht und geredet wurde, weil es unter Freunden eben immer so viel zu erzählen gibt, wenn man sich trifft. Natürlich haben wir auch viel über Kunst gesprochen. Wer die Bilder sieht, kann allerdings auch ohne viele Worte erkennen, dass die beiden mit ihrem Leben hoch zufrieden sind. Mehr als glücklich sind sie auch mit den fotografischen Ergebnissen, weil sie einen wichtigen Bestandteil ihres Lebens zeigen.

Habt Ihr auch Lust, an dem Projekt teilzuhaben? Tänzer, Sänger, Schauspieler, Musiker, gleich welchen Geschlechts, sind herzlich eingeladen, sich daran auf TfP-Basis zu beteiligen. Voraussetzung ist, dass Ihr eine künstlerische Ausbildung respektive ein Studium absolviert habt und Eure Freundschaft länger als seit der letzten gemeinsamen Produktion besteht. Wir treffen uns für einen Nachmittag unter freiem Himmel und arbeiten mit verfügbarem Licht. Ihr steht also nicht stundenlang herum, bis die Szene aufgebaut ist. Sondern bringt auch gern Eure eigenen Ideen mit ein. Am Ende des Tages erhaltet Ihr Eure Bilder zur freien Verfügung, am Ende des Projekts fließt eine Auswahl in einen elektronischen Bildband ein, in dem Ihr mit kurzen Texten vorgestellt werdet. Ich freue mich auf Euren Anruf, um die Einzelheiten zu besprechen.

Jetzt aber wünsche ich allen erst mal viel Spaß mit den ersten Bildern der beiden wunderbaren Künstlerinnen Désirée Brodka und Noémi Schröder.